Die Schule für Obstbaumpflege

Die Schule für Obstbaumpflege besteht aus ausgebildeten Baumwart*innen mit viel praktischer Schnitterfahrung, diversen Spezialgebieten und unterschiedlichen beruflichen Hintergründen u.a. den grünen Berufen, dem Handwerk, der Pädagogik, der Wissenschaft und der Verarbeitung von Obstprodukten. Außerdem arbeiten wir mit Expert*innen aus Pomologie, Klimaanpassung oder Bodenpflege von Obst- und Nussanlagen zusammen. Wir wollen vielen Menschen die Planung, Pflanzung, Pflege und Nutzung von hochstämmigen Obstgehölzen nahe bringen und legen dabei besonders hohen Wert auf eine objektive und fundierte Theoriearbeit, einen sehr hohen Praxisanteil und ein angenehmes Lernklima für alle Kursteilnehmer*innen.

Crew und Ausbilder*innen in der

Schule für Obstbaumpflege

Foto von Gesine Langlotz

Gesine Langlotz

Gesine hat die Schule für Obstbaumpflege im Sommer 2024 gegründet. Von 2016 bis zur Gründung der eigenen Schule hat Gesine Kurse an der Obstbaumschnittschule gegeben und zuletzt eigenverantwortlich über 200 Baumwart*innen ausgebildet.

Sie arbeitet seit über 10 Jahren selbstständig als Obstbaumpflegerin und studiert Umweltbildung mit dem Fokus auf Erwachsenenbildung und Agrarpolitik in Baden-Württemberg. Im Fachverband Obstgehölzpflege engagiert sie sich für die Einführung von Mindeststandards für Fortbildungen im hochstämmigen Obstbau.

Ihren Weg in die Obstbaumpflege hat Gesine über die Arbeit in der Landwirtschaft gefunden. Nach einem Freiwilligen ökologischem Jahr in einem Milchviehbetrieb, einer Imkerei und Tischlerei arbeitete sie drei Jahre auf unterschiedlichen Höfen und begleitet Umweltbildungsseminare in Freiwilligendiensten und hat selbst die Baumwart*innen-Ausbildung absolviert. Während eines Praktikums im „Obstarboretum Olderdissen“ beim Pomologen Hans-Joachim Bannier hat sie dann ihr Wissen um die Pflege im hochstämmigen Streuobst vertieft und schneidet seit dem, beruflich Obstbäume mit großem Spaß, Leidenschaft und viel Liebe zum Detail.

Für das Studium der Umweltbildung ist Gesine dann nach Oberschwaben gezogen, hat in der Saison Bäume geschnitten und war Teil eines Wanderschäfer-Betriebes.

Seit 2019 lebt Gesine wieder in Thüringen und Sachsen, ist hier auf Hofsuche für einen eigenen Obst- und Nussbetrieb und fährt aktuell vor allem im Winter durch Deutschland auf „Kurs-Montage“ um Menschen zu Baumwart*innen auszubilden.

Gesine moderiert zudem Fachkonferenzen im Streuobstbereich und ist in der AbL Mitteldeutschland und der Jungen AbL organisiert. Sie hat sich in den Agrarthemen auf Bodenpolitik spezialisiert und vertritt die Interessen von Bäuerinnen und Bauern, bei ihren Rechten auf Zugang zu Land, nachhaltiger Nutzung von Böden, Existenzgründung und fairen Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft.

Foto Lara A. Schubert

Lara A. Schubert

Ist seit Absolvierung der Baumwart*innen-Ausbildung der Obstbaumschnittschule selbständig in der Obstbaumpflege tätig und sammelte weitere Erfahrungen im hochstämmigen Streuobstbau in einem mehrwöchigen Praktikum beim Pomologen Hans-Joachim Bannier (Obstarboretum Olderdissen, Bielefeld).

Mit dem Studium der Ökologischen Agrarwissenschaft und Ernährungswissenschaften im Hintergrund beschäftigt Sie sich mit Fragen und Perspektiven der regionalen Ernährungsversorgung und den Auswirkungen der Lebensmittelproduktion auf Mensch und Mitwelt. Hierzu setzte sie sich in den letzten Jahren unter anderem mit den ökonomischen Aspekten der Streuobstbewirtschaftung und im Speziellen mit den Arbeitszeitbedarfen der Hochstammpflege, sowie der Entwicklung innovativer Ansätze zur Verbesserung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit und Klimaresilienz der historischen Kirschwiesen im Werra-Meißner-Kreis auseinander.

Sie begeistert sich außerdem für die alte Obstsorten-Vielfalt, deren Erhalt und Nutzung sowie das Handwerk der Veredelung, welches sie in unter anderem in Dienstleistung anbietet und in den Kursen der Schule für Obstbaumpflege vermittelt.

Tommy Lorenz

hat bisher rund 20 Jahre Baum-Erfahrung gesammelt. Die erste Hälfte seines Berufslebens hat er in der Forstwirtschaft verbracht, mit Berufsausbildung und Studium, später auch leitend im Forstrevier.

Heute berät er gerne Landwirt*innen zu den Themen Agroforstwirtschaft, Streuobstwiesen-Pflege sowie Neuanlage und Pflanzung, wobei er auch gern tatkräftig bei der Umsetzung unterstützt.

Die Baumwart*in-Ausbildung hat er 2022 beendet und ist seitdem in diesem Feld selbstständig tätig.

Neben Beratung von Land- und Forstwirten und dem Obstbaumschnitt, geht er mit großer Freude seinem Hobby nach und vermehrt selbst Obstgehölze in seiner kleinen Baumschule. Mit Lara Schubert ist er in der Schule für Obstbaumpflege für die Veredelungskurse zuständig.

Foto Philipp Angst

Philipp Angst (er/ihm)

ist Botaniker, Landschaftsökologe und Baumwart aus Greifswald. Schon als Kleinkind aß er am allerliebsten Apfelmus und wollte überall draufklettern. Nachdem er seit 2017 die Obstbäume auf den Streuobstwiesen seiner Familie pflegt, folgte 2022 die Baumwartausbildung und die Selbstständigkeit. Neben seinem Studium (M.SC. Landscape ecology) ist Philipp während der Vegetationsperiode als Botaniker und Biotopkartierer in der Agrarlandschaft sowie in den Feuchtgebieten und Mooren Mecklenburg-Vorpommerns unterwegs und findet deshalb nur selten Zeit für den Sommerschnitt. Philipp organisiert und begleitet Pflanzenbestimmungskurse und naturkundliche Exkursionen und versucht dadurch seine Begeisterung für Pflanzen und Landschaft weiterzugeben. Er erarbeitet für die Schule für Obstbaumpflege unter anderem das Skript zu Ökologie und Biodiversität auf Streuobstwiesen und Gehölzanlagen in der Agrarlandschaft.

Foto Jana Wendelken

Jana Wendelken (Pronomen: sie/ihr)

ist im nördlichen Baden-Württemberg geboren und aufgewachsen und schon seit jeher leidenschaftliche Pfadfinderin. Die Liebe zur Natur festigte sich während ihres FÖJ auf einem ostfriesischen Schulbauernhof und einem Landschaftspflegebetrieb und so entschied sie sich, sich beruflich zur Landwirtschaft zu orientieren. Den dualen Bachelorstudiengang der “Ökologischen Landwirtschaft” in Witzenhausen schloss sie im Jahr 2023 ab. Ihre Lehrjahre verbrachte sie dabei auf einem Bioland-Milchviehbetrieb mit Bullenmast, Legehennen, Streuobst, Ackerbau und Grünland sowie auf einem Gemüse- und Ackerbaubetrieb in Ostfriesland. In ihrer Bachelorarbeit konzentrierte sie sich auf das Marketing von Streuobst-Apfelsaft. Weiter geht es gerade mit dem Master “Ökologische Landwirtschaft”, ebenfalls in Witzenhausen.
Streuobstwiesen übten schon immer eine Faszination auf Jana aus und so legte sie im Jahr 2020 auf ihrem Bioland-Ausbildungsbetrieb eine Streuobstwiese mit 120 Obstbäumen an – das war die Initialzündung der Liebe zu (hochstämmigen) Obstbäumen. Die einjährige Ausbildung zur Baumwartin der Obstbaumschnittschule schloss sie 2022 ab und die Weiterbildung zur zweijährigen Baumwartin absolvierte sie im Jahr 2024 – beide mit Auszeichnung. Seither schneidet sie privat Aufträge und bildet neue Streuobstbegeisterte zu Fachpersonal aus. Neben dem Schnitt beschäftigen sie vor allem die streuobstlichen Aspekte der Umweltbildung/-kommunikation sowie des Naturschutzes, die sie auch gerne in ihr pfadfinderisches Ehrenamt einbringt.

Foto Rasmus Streich

Rasmus Streich

hat Ernährungswissenschaften studiert und sich neben dem Studium viel mit regenerativer Landwirtschaft, Permakultur und Agroforst beschäftigt. Anschließend hat er sich entschieden die “Baumschule Waldgarten” zu gründen, in der er nur Obst- und Nussgehölze vermehrt. Zudem hat er die Baumwart*in-Ausbildung und den SKT-A-Schein absolviert und schneidet nun im Winter viele Obstbäume.

Ihn begeistert wie der Mensch durch gezieltes planen, pflanzen und pflegen wieder neue Naturräume schaffen kann und so Biodiversität fördert, Boden aufbaut und gleichzeitig gesunde Lebensmittel produziert.

Auf seinem Instagram Kanal postet er fast täglich spannende Beobachtungen aus seiner Baumschule, aus dem Obstbaum von anderen spannenden Projekten.

Homepage: www.baumschule-waldgarten.de

Instagram: @baumschule_waldgarten

Foto Sebastian Bergelt

Sebastian Bergelt

lebt im Südosten von Berlin. Schon als Kind war er gerne und viel in der Natur und ist seit der Grundschule ökologisch und sozial interessiert und engagiert. In seinem Erstberuf als Lebensmittelchemiker setzt er sich mit Pestizidrückständen in Lebensmitteln und der Umwelt auseinander.
Seine Leidenschaft für Obstbäume und deren Pflege entdeckte er auf einem übernommenen Gartengrundstück mit altem Baumbestand. Baumwart*innen-Ausbildung, Selbständigkeit und Aufbaukurs zur 2-jährigen Baumwart*innen-Ausbildung waren die logischen Folgeschritte.
Sebastian schneidet seit der Ausbildung im Nebenberuf hauptsächlich in Berlin und Brandenburg, aber auch regelmäßig in Thüringen und Luxemburg Obstbäume. Als Teil des Ausbilder*innenteams möchte er dazu beitragen, noch mehr Menschen für den Erhalt von Kulturlandschaft zu gewinnen und zu begeistern. Denn der gelingt nur in der Gemeinschaft durch die Nutzung vorhandener Ressourcen, die Weitergabe von Wissen sowie Erfahrungsaustausch und Diskussion auf Augenhöhe.

Foto Leonie Streng

Leonie Streng

Leonies Interesse am extensiven Obstanbau wurde während des Studiums der Agrarwissenschaften in Halle und Berlin geweckt. In Ostbrandenburg leitete sie eine Kelterei und beschäftigte sich intensiv mit der Herstellung von hochwertigen Säften aus Kern- und Wildobst. In diesem Rahmen begann sie 2020 die Bewirtschaftung einer ehemaligen Sortenversuchsanlage aus DDR-Zeiten mit über 900 Apfel- und Birnenbäumen, die sie in 2022 um eine Neupflanzung einer Streuobstwiese erweiterte. 2021 hat sie die 2-jährige Ausbildung zur Baumwartin abgeschlossen und begleitet seit dem auch Schnittkurse als Ausbilderin.

Foto Bruno Gommel

Bruno Gommel

Brunos Interesse an Bäumen begann mit seiner Faszination für Holz und dessen vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten. Von Pflanzung über Pflege bis hin zur Holzernte und dessen letztendliche Verarbeitung begleitet ihn das Ökosystem Wald und dessen Nutzung schon seit vielen Jahren. Neben seinem Studium an der HNEE in Eberswalde im Bereich „Internationales Forst- und Ökosystem-Management“ machte er sich mit einem Forst- und landwirtschaftlichen Dienstleistungsgewerbe selbstständig, um seine praktischen Erfahrungen in diesen Bereichen zu vertiefen.
Über die Jahre ermöglichte ihm dies verschiedenste Einblicke in alternative Landnutzungsformen. Besonders im Bereich Agroforst fand er ökologische, soziale und wirtschaftlich relevante Aspekte miteinander vereint. Die Ausbildung zum Obstbaumwart bietet für ihn eine Möglichkeit, einen Beitrag zur Etablierung und Erhaltung traditioneller und moderner Agroforstsysteme zu leisten. Seit dem Abschluss seines Studiums im Jahr 2023 beschäftigt er sich hauptberuflich mit der Obstgehölzpflege, wobei seit Anfang 2024 auch die Großbaumpflege Teil seiner Arbeit ist.

Foto Moritz Wolf

Moritz Wolf

Moritzs Leidenschaft für Gehölze hat sich über die Jahre entwickelt. Aus der Begeisterung für das einfache Klettern auf Bäume als Kind, erwuchs ein Studium der Forstwirtschaft (HNEE Eberswalde) und hieraus seine Beschäftigung im Bundesforst. Der strikte Fokus auf die Erzeugung von Holz stellte ihn jedoch nicht zufrieden, weshalb er sich dafür entschied, ergänzend Erfahrungen in der Landwirtschaft zu sammeln. Mit dem Ziel vor Augen, an Gehölzen zu arbeiten und gleichzeitig in der Nahrungsproduktion tätig zu sein, wandte er sich deshalb beruflich der Obstverarbeitung sowie der Obstgehölzpflege zu. Seine Ausbildung zum Obstbaumwart schloss er 2022 ab. Neben seinen praktischen Tätigkeiten arbeitete Moritz auch über mehrere Jahre im Sommer in der Betreuung von Freiwilligen im Bergwaldprojekt in der Schweiz.

Philip Hilgers

Philip Hilgers

wollte eigentlich Pirat werden. Weil er das aber nicht durfte, hat er es zunächst mit Volkswirtschaftslehre und dann als Baum- und Industriekletterer versucht. Jetzt schneidet er mit genauso großer Leidenschaft Bäume, wie er ansonsten Schiffe gekapert hätte.

Foto Isabelle Hoffmann

Isabelle Hoffmann

arbeitet seit 2021 selbstständig als Gärtnerin und Obstbaumwartin in der Region Mittelsachsen. Während ihres Gartenbaustudiums in Dresden widmete sie sich vor allem dem Vielfaltsgartenbau von CSA-Betrieben (community supported agriculture) sowie den mehrjährigen Anbaukulturen. Es erfolgten Praktikas und Arbeitsverhältnisse bei verschiedenen Gärtnereien in Deutschland und Österreich. Der hochstämmige Streuobstanbau und insbesondere das richtige Pflegen von Obstgehölzen rückte bald ergänzend in den Fokus. Die Ausbildung zur Baumwart*in wurde 2021 bei der Obstbaumschnittschule mit Auszeichnung abgeschlossen und im darauffolgenden Jahr mit der zweijährigen Fortbildung ergänzt. Seither berät und schneidet Isabelle hauptsächlich im privaten Bereich in ihrem Einzugsgebiet, betreut einige Obstwiesen und beschäftigt sich mit Veredelungspraktiken. Die Wissens- und Erfahrungsvermittlung in diesem Gebiet sind ihr wichtig, da es sich im Zuge der Lebensmittelindustrialisierung um ein zurückgedrängtes Handwerk handelt, dass weitreichende generationsübergreifende Dimensionen erreicht.

Foto Alina Liebezeit

Alina Liebezeit

vereint in ihrer selbstständigen Tätigkeit als Baumwartin das theoretische Wissen eines absolvierten Studiums der Umweltwissenschaften mit den praktischen Erfahrungen als Baumpflegerin.
Ob im Winter oder Sommer schneidet, berät, plant und koordiniert sie Aufträge rund um die (Obst)- Baumpflege in Thüringen und Sachsen.
Sie setzt sich besonders für mehr Sichtbarkeit von FLINTA* (Frau, Lesben, Inter-, Nicht-binäre-, Trans-, Agender-Personen) in der Baumpflege ein. Zusammen mit Gesine Langlotz hat sie dafür eine bundesweite Vernetzungs- und Austauschstruktur für Obst-Baumpfleger*innen geschaffen.
Reclaim the trees – für feministische Baumpflege! 🙂

Foto Rebecca Runge

Rebecca Runge

Ich bin Rebecca und lebe seit etwa vier Jahren in Bremen.
Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich auf einem konventionellen Hof zwischen Bremen und Osnabrück. Nach dem Schulabschluss zog es mich an vielerlei Orte innerhalb und außerhalb Deutschlands. Dabei hat mich das Thema Landwirtschaft stetig begleitet, sodass ich meinen Master in Ökologischer Landwirtschaft in Witzenhausen abschloss.

Zusammen mit zwei Freundinnen zog ich dann nach Zubzow auf Rügen. Dort gründeten wir eine kleine Hofgemeinschaft mit angeschlossener Gemüse-Gärtnerei. Im Jahr 2020 verließ ich das Projekt jedoch wieder und zog nach Bremen.

Hier war ich 3,5 Jahre in einer sozialen Gärtnerei als Anleiterin angestellt und schloss parallel dazu meine zweijährige Baumwart*innen-Ausbildung und den SKT-A Schein ab. Bis Anfang des Jahres 2024 noch im Nebenerwerb als Baumwartin tätig, kündigte ich meine Anstellung in der Gärtnerei, um mich im Vollerwerb der Obstbaumpflege zu widmen.
Diese Entscheidung genieße ich sehr. Es ist wunderbar abwechslungsreich und ich bin stets in guter Gesellschaft: Obstbäume jeden Alters und Menschen mit dem gleichen Interesse.

Ich freue mich auf euch!