Große Teile der heutigen Streuobstwiesenbestände leiden unter langjährigen Pflegerückständen. Verkahlende Astpartien, Kronenausbrüche und vorzeitig vergreisende Bäume sind die Folge. Angepasste Schnittmaßnahmen zur Verjüngung oder dem Erhalt der Bäume sind hier dringend notwendig, um die Streuobstwiese als vielschichtigen Lebensraum und landwirtschaftliche Nutzfläche auch zukünftig zu gewährleisten
Im Intensivkurs Altbaumschnitt werden wir uns eingehend mit der Ansprache von Altbäumen und deren Umfeld beschäftigen. Die Grundlagen hierfür bildet die Baumpysiologie, Wuchsgesetze als auch die jeweiligen Lebenszyklen von Obstbäumen. Anhand dessen lernt ihr Obstbäume zu „lesen“, Wuchsmuster nachvollziehen und deuten zu können. In der Praxis werdet ihr mithilfe eines systematischen Regelwerkes den Altbaumschnitt an unterschiedlichen Bäumen erlernen. Für die sichere Arbeit im Baum nehmen wir uns Zeit für Werkzeugkunde, sowie den Umgang mit Baumklettergurten und Kurzsicherungen.
In diesem Kurs bilden wir maximal 24 Menschen in einem Kurs mit 2 Ausbilder*innen aus. Es schneiden alle Teilnehmenden mehrere Altbäume in Gruppen.
Datum: 04.04-06.04.2025
Grundlage für den praktischen Teil des Kurses, bildet eine ausführliche Online-Theorieeinheit zu den Themen Baumphysiologie, den natürlichen Wuchsgesetzen und den Lebenszyklen von Obstbäumen. Hierbei wird insbesondere der Fokus auf Altbäume gelegt. Nach dem theoretischen Input werden wir uns für ein verlängertes Wochenende (meist Fr.-So.) an einem Ort treffen, an dem wir reichlich Altbäume mit unterschiedlichen Problemstellungen zum Üben haben werden.
Zum Einstieg werden wir euch am ersten Tag systematisch und nach Regelwerk einen Altbaum vorschneiden, um die bereits besprochenen theoretischen Inhalte anschaulich in die Praxis zu übertragen. Außerdem werden wir uns an diesem Tag mit der Werkzeugkunde und Arbeitssicherheit befassen, um sichere und entspannte Tage miteinander zu verbringen.
An den folgenden zwei Tagen werdet ihr unter Anleitung in die Bäume steigen und selbst schneiden. Für einen guten Austausch und gegenseitige Unterstützung werdet ihr zunächst in Kleingruppen, später in Zweierteams oder allein in den Bäumen sein.
Kein Baum gleicht dem anderen und somit finden sich auf jeder Streuobstwiese Situationen, zu welchen es sich lohnt, zusammenzukommen. Wir werden uns hierfür die Zeit nehmen, um in gemeinsamen Pausen auf beispielhafte Problemstellungen einzugehen, diese zu diskutieren und Lösungsansätze aufzuzeigen. Neben der Veranschaulichung verschiedener Schnitttechniken, wird hierbei auch Raum für den Umgang mit Parasiten, Krankheiten oder der Wundversorgung größerer Stammwunden sein.
Die Theorieeinheit zum Thema Obstbaumschnitt-Historie wird, je nach Kursort und den örtlichen Gegebenheiten, noch während des Wochenendes oder aber im Anschluss erfolgen.
In den theoretischen Einheiten befassen wir uns mit den grundlegenden Inhalten der Baumphysiologie, Wuchsgesetzen und Lebenszyklen eines Obstbaumes. Auch die historische Entwicklung verschiedener Kronenformen und möglichen Schnittvarianten werden wir uns genauer ansehen.
Diese drei Themenbereiche sind das Kernstück unserer Einstiegstheorie und Grundlage der fachgerechten Obstbaumpflege. Wir setzten uns in der Baumwart*innen-Ausbildung einen Nachmittag online und interaktiv mit diesen Inhalten auseinander. Auch die Oeschbergkrone und andere Kronenformen werden vorgestellt und jeweils nach Schnittziel und Arbeitsaufwand eingeordnet.
Fast jedem Menschen sind Sprichworte und Regeln zum Obstbaumschnitt bekannt. Woher diese kommen und in welchen Kronenformen sie ihren Ursprung haben, ist ein wichtiger Schritt, um ein tieferes Verständnis vom Obstbaumschnitt zu erlangen. Warum wir die Oeschberg-Methode für die effektivste Schnitttechnik für Hochstämme halten, thematisieren wir auch im Vergleich zu anderen gängigen Kronenformen.
Während des praktischen Teils wird auf die Beurteilung von Obstbäumen hinsichtlich ihrer Statik und Vitalität, sowie auf die Einschätzung adäquater Pflegemaßnahmen eingegangen. Die „Sieben Regeln für den Altbaumschnitt“ werden euch für eine systematische Arbeitsweise im Altbaum unterstützend begleiten und für die Zukunft eine Hilfestellung bieten. Außerdem werden wir uns mit Werkzeugkunde, Arbeitssicherheit, der Behandlung von Wunden und dem Umgang mit verschiedenen Krankheiten befassen.
Die Vitalität, Statik und Gesundheit eines Baumes beurteilen zu können ist Grundlage für jede fachgerechte Baumpflege. Diese Beurteilung der Obstbäume, die sogenannte Baumansprache, sowie die jeweils passenden Pflegemaßnahmen ergreifen zu können, ist ein zentraler Bestandteil des Kurses.
Entsprechend der Baumbeurteilung kann zwischen Erhaltungs- oder Verjüngungsschnitt entschieden werden. Hierbei wird bezüglich des Lichtmanagements auch auf eine ausgewogene Kronenform eingegangen. Um den Aufbau einer statisch sicheren und hormonell gesteuerten Krone gewährleisten zu können, wird insbesondere auf Schnittführungs- und Wundversorgungsmethoden eingegangen.
Gutes Handwerk hängt neben dem notwendigen Fachwissen und der nötigen Praxiserfahrung auch von gutem Werkzeug ab. Im Kurs werden Sicherheitsbestimmungen und Handling gelehrt. Ziel ist dabei immer, dass Schnittmaßnahmen am Baum sauber umgesetzt und der eigene Körper geschont werden kann. Zudem gibt es eine Einführung in die Arbeitssicherheit zu Arbeiten in der Höhe. Hierbei wird auf die Verwendung von Leitern und Baumklettergurten eingegangen.
Wir haben in Zukunft viel vor und möchten unser Kursangebot noch deutlich erweitern. Tragt euch gern für unseren Newsletter ein, um auf dem Laufenden zu bleiben.
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