In der Baumwart*inausbildung der Schule für Obstbaumpflege erlernst Du alles was Du brauchst, um selbstständig und professionell Obstbäume zu schneiden. Du kannst anschließend z.B. als Obstbaumpfleger*in oder Streuobstbeauftragte*r in der Gemeinde oder lokalen Streuobst-Initiative arbeiten. Außerdem ist der Kurs am besten für all die geeignet, die eigenständig Jung- und Altbaumbeständen pflegen und erhalten möchten.
Die Ausbildung zur geprüften Baumwart*in ist die umfassendste Fortbildung an der Schule für Obstbaumpflege und eine der umfangreichsten in Europa. Trotzdem ist der Kurs sowohl für Anfänger*innen, Fortgeschrittene und Profis geeignet.
Vom Veredeln der Obstbäume über den Jungbaum- und Kronenumstellungsschnitt bis zum Altbaum- , Walnuss- und Alleebaumschnitt – mit unserem sehr hohen Praxisanteil und einem klaren Leitfaden erlernen alle welche Maßnahme für welchen Baum die Richtige ist. Dabei lernt ihr mit Spezialfällen umzugehen und bekommt alles, was ihr braucht, um später professionell, selbstständig zügig zu arbeiten.
Wir bilden maximal 24 Menschen in einem Kurs mit 3 Ausbilder*innen aus. Alle Teilnehmenden schneiden mehrere Bäume aller Stadien in Gruppen sowie alleine und immer unter enger Betreuung. Dabei gehört es zum Kern der Schule für Obstbaumpflege darum, alle dort abzuholen, wo sie aktuell stehen und jede*n ganz individuell, Schritt für Schritt durch eine anspruchsvolle Ausbildung zu führen.
Durch die vier zeitlich voneinander getrennten Blöcke kannst Du, auch mit unserer Unterstützung, das Erlernte zwischen den Blöcken weiter vertiefen und Dich mit dem umfangreichen Skript und den verpflichtenden Theorieeinheiten auf die kommende Blöcke vorbereiten.
Mit der Qualifikation als Baumwart*in kannst Du darüber hinaus anschließend an unseren Aufbau- und Auffrischungsmodulen teilnehmen. In den einzelnen Modulen vertiefen wir schwerpunktmäßig Bereiche, wie die Steinobstjungbaumpflege, Planung und Pflanzung von Obstanlagen, Pomologie und Schädlingen und vielem mehr.
Wir treffen uns während des Kurses zu 4 Terminen an verschiedenen Orten, die ein tolles Umfeld und genügend Bäume zum Lernen in verschiedenen Stadien haben. Für die einzelnen Praxis-Blöcke müsst Ihr euch eine Unterkunft organisieren, wir haben zu den verschiedenen Kursorten aber immer Empfehlungen und richten euch zudem eine Signal-Gruppe ein, die Ihr für Absprachen, gemeinsames Wohnen, oder Fahrgemeinschaften nutzen könnt. Für Mittagessen, Tee, Kaffee und einen Snack am Nachmittag sorgen wir gemeinsam.
Während der einzelen Blöcke arbeitet Ihr zu Beginn jedes Lernblocks zu einem Baumstadium in Gruppen und mit zunehmender Sicherheit schneiden auch alle einzeln Bäume jeder Lebensphase um das gelernte optimal zu vertiefen. Es gibt fast immer die Möglichkeit, die Abende gemeinsam zu gestalten, für die Menschen mit Interesse an weiterem Austausch. Allerdings erwartet euch auch ein straffes Tagesprogramm. Die meiste Arbeitet ihr in den Bäumen, und je nach Bedarf und Notwendigkiet schieben wir auf den Wiesen immer wieder Theoretische Inputs mit direkten Baumbeispielen ein. Unser Ziel ist es euch umfangreich auszubilden in Baum- und Wiesenberurteilung, Handwerkstechniken und Arbeitsabläufen und gleichzeitig alle dort abzuholhen, wo sie gerade stehen.. Wir nehmen euch dort an die Hand, wo es notwendig ist und lassen euch dann alleine arbeiten, wenn wir das Gefühl haben, ihr seid weit genug dafür. Wir benutzen vielfältige Methoden da Menschen unterschiedliche Hintergründe, Erfahrungen und Lernstile haben und bemühen uns um einen achtsame und diskriminierungsfreie Arbeitsklinma. Dadurch ensteht in unseren Kursen eine angenehme Lernatmosphäre, bei der alle konzentriert und zielgerichtet arbeiten können.
Ziel unserer Ausbildung ist es, dass Alle Teilnehmenden in der Lage sind jeden Obstbaum – gleich welcher Art, welchen Alters und welchen Zustandes– sein ganzen Leben lang fachgerecht schneiden können. Vom Jungbaum- über den Umstellungsbaum- bis zum Altbaumschnitt abeiten wir uns Stadium für Stadium im Winterschnitt vorwärts. Der Steinobst- uns Walnussschnitt rundet mit dem selektiven Aufasten eure Fähigkeiten im Sommerblock ab.
Ziel des Jungbaumschnitts, inbegriffen des Pflanzschnitts, ist in möglichst kurzer Zeitr ein tragfähige und gut zugängliche Krone aufzubauen, die im hohen Baumalter möglichst geringen Schnittaufwand erfordert. In der Baunmwart*inausbildung widmen wir ca. 5 Praxistage dem Jungbaumschnitt und lernen alle Handwerkstechniken im Obstbaum detailliert.
Durch diesen Schnitt ist es mögllich ungeschnittene oder verschnittene Jungbäume zu einer gesunden Krone zu erziehen. Er ist handwerklich der anspruchvollste Schnitt im Obstbaum. Da die Landschaften jedoch voller gepflanzert und vergessener Bäume stehen, liegt uns dieses Baumstadium besonders am Herzen, da in dieser Baumgruppe noch viel Potential ausgeschöpft werden kann. In der Baumwart*inausbildung werden wir in 2 Blöcken jeweils 2 Praxistage Umstellungsbäume in Gruppen und auch alleine schneiden.
Bei diesem Schnitt unterscheiden wir in Erhaltungsschnitt und Verjüngungsschnitt. Bei ersterem geht es darum, tragfähige und ausgeglichenen Kronen durch einen angepassten Schnitt mit großen mehrjährigen Pflegeintervallen möglichst langfristig in ihrere Form zu bewahren. Im Verjüngungsschnitt muss oft auf einen langen Pflegerückstand und eine sogenannte Verschirmung der Krone reagiert werden. Diese großen, vielfältigen und sehr individuellen Kronen von der leiter oder im Seil zu pflegen ist ein weiterer Fokus in unserer praktischen Ausbildung – sowohl an 4 Praxistagen im Winterschnitt an Kernobst als auch 1,5 Tagen im Sommerschnitt am Steinobst.
Diese Schnitttechnik ist elementar um großkronige Bäume an besonderen Standorten wie zum Beispiel in Höfen, an Straßen und Wegrändern oder auf Äckern zu erziehen. Auch Nuss- und Obstbäume eigenen sich zur Nahrungsmittel-, Wertholz- oder Schattenproduktion. Somit lehren wir in der Baumwart*inausbildung im Sommerblock an einem Kurstag wie die bisher erlentenSchnitttechniken auch auf Allee-, Stadt-, Straßen- und Agroforstbäume angepasst werden können.
Der Start eines Baumes ins Leben bestimmt vieles über seinen weiteren Wachstumsprozess und seine Fruchtbarkeit. Mit der Aussaat und dem Veredeln können wir die grundlegenden Eigenschaften des Baumes beeinflussen und seine Resilienz gegen die Klimakrise, Extremwetterereignisse und Krankheiten erhöhen.
Durch diese Technik werden an Ort und Stelle Wurzeln für standortangepasste und klimaresiliente Bäume gezogen. Mit einem ganzen Nachmittag in der Ausbildung wenden wir uns somit theoretisch wie praktisch dem überaus relevanten Teil der Wurzel eines Obstbaums zu.
Ist die Technik, mit der die gewünschte Obstsorte auf die Wurzelunterlage gebracht wird. Durch Kroneneveredelung können sogar mehrere Sorten in einem Baum wachsen. Einen kompletten Tag setzen wir uns mit den verschiedenen Veredelungstechniken auseinander und jede*r veredelt selbst mindestens zwei 2 Apfelbäume zum mitnehmen.
Nur mit der richtigen analyse der Bäume könne wir auch die richtigen Maßnahmen und Handwerkstechnicken zur Baumpflege ergreifen, deshalb legen wir besinders viel Wert auf diese beiden Themen. Um sicher und effizient zu arbeiten sind ebenso Arbeitssicherheit und Werkzeugkunde wictige Themen der Ausbildung, die wir jedoch zügig abarbeiten.
Die Obst-, Beeren- und Nussgehölze bieten eine breite Palette an nahrungsproduzierenden Gehölzen. Diese an Blatt, Frucht und Blüte unterscheiden zu können ist ein Lernziel der Baumwart*inausbildung.
Die Vitalität, Statik und Baumgesundheit beurteilen zu können ist Grundlagefür jede Baumpflege. Fortlaufend ist diese Analyse der Obstbäume, sowie die jeweils passenden Pflegemaßnahmen ergreifen zu können, ein zentraler Bestandteil des Kurses.
Um langlebige Bäume zu erziehen ist es essentiell, dass Stamm und Gerüstäste wundfrei bleiben. Der Baum läuft sonst Gefahr durch frühzeitige Höhlenbildung und eindringende Pilze statische Probleme zu bekommen oder zusammenzubrechen. Eine fachgemäße Schnittführung und Wissen über Wundverheilung ist grundlegend für eine nachhaltige Obsbaumflege. Auch Krebsbehandlung und Ausschnitt anderer Krankheiten und Schädlinge sind Kursinhalt.
Neben der richtigen Schnittführung an Wunden ist auch die Schnitttechnik zur Formierung von Ästen oder zur Triebgenerierung besonders bedeutend. Neben Winkel-, Senk- und Klappschnitten, Kerben und Schröpfen ist auch der Schnitt auf die richtige Knospe oder ein sogenannten schlafenden Auges jeweils eine Kniff oder eine Kunst für sich. Obstbaumpflege ist ein landwirtschaftliches Handwerk an einem lebendigen Lebewesen und es sollte dabei jeder Schnitt sitzen.
Es gibt viele Dinge bei der Werkzeugauswahl und -handhabung zu beachten, um den eigenen Körper keinem Risiko auszusetzen und ihn zu schonen. Die Basics zur Auswahl von Handscheren, Handsägen und teleskopwerkzeug sowie von Leiteren und Klettergurten vermitteln wir am Anfang der Praxis um eine sicheres und effizientes Arbeiten bei allen zu garantieren.
Die ist immer wichtig. Denn Baumpfleg birgt vielfältige Risiken für Leib und Leben. Deshalb thematisieren wir diese Inhalte sowohl in einer Theorieeinheit zu Beginn des Kurses als auch fortlaufend in unseren Praxiseinsätzen. Für den gewerblichen Obstbaumschnitt sind die Regelungen der Berufgenossenschaft bindend und ebenfalls Kursinhalt.
Wir starten die Ausbilung mit den absoluten Grundlagen der (Obst)Baumphysiolgie und den essentiellesten Handwerkstechniken des Baumschnitts, um mit diesem Wissen praktisch an den Bäumen weiterarbeiten zu können. Während des Kurses haben wir immer wieder Fokus-Einheiten zu wichtigen Themen wie Planung und Pflanzung, richtigen Schnittzeitpunkten, Ökologie, Boden- und Pflanzengesundheit sowie Verarbeitung und Vermarktung von Streuobstprodukten. Denn nur mit diesem Wissen, sind wir in der Lage hochstämmige Obstanlagen ganzheitlich, pragmatisch und fachlich korrekt zu Pflegen und in die Zukunft zu bringen.
Diese drei Themenbereiche sind das Kernstück unserer Einstiegstheorie und Grundlage der fachgerechten Obstbaumpflege. Wir setzten uns in der Baumwart*inausbildung einen Nachmittag interaktiv mit diesen Inhalten auseinander. Auch die Oeschbergkrone und andere Kronenformen werden vorgestellt und jeweils nach Schnittziel und Arbeitsaufwand eingeordnet.
Mit der richtigen Wahl des Schnittzeitpunkts ist der Werkzeugkoffer für eine fachgrechte Baumpflege komplett. Denn die Abwägung zwischen Neutrieb, Wundverheilung und Ausbremsung des Wuchses hat großen Einfluss auf die Reaktion des Baumes nach dem Schnitt. Den richtigen Schnittzeitpunkt einschätzen zu können lehren wir fortlaufend in den Kursen und in einer extra Theorieeinheit.
Je besser die Planung einer Anlage ist, desto weniger Arbeit macht sie in der Pflege. Sowohl bei Streuobstwiesen, Agroforstflächen als auch Obstalleen ist auf viele Dinge zu achten wie z.B. Klima und Lage, Bodenqualität und Wasserzugang, Pflanzabstände und Astansansatzhöhe, Unternutzung und zukünftige Nutzungskonzepte des Obstes, Art- und Sortenwahl sowie Bestäubung. Unsere Theorieienheit zur Planung gibt eine soliden Überblick darüber, was in der Praxis alles zu berücksichtigen ist.
Um Bäumen einen guten Start an dem Ort zu geben, wo sie für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte stehen werden ist einiges Fachwissen zu Bodenkunde sowie Schutz vor Schädlingen nötig. In einer Theorieeinheit lehren wir die Pflanzung mit großem Wühlmauskorb.
Lediglich ein guter Schnitt von Ostbäumen in Zeiten von Klimakrise und zunehmender Bodenmüdigkeit reicht immer seltener aus, um einen Baum ins hohe Alter zu bekommen. Auch die Mikrobiologie und das Nährstoffmanagement sind wichtige Säulen zur Gesunderhaltung von Baumkulturen, das Bodenleben und Maßnahmen zur Förderung der Pflanzenfitness sind ebenso bedeutend wie der Schnitt und Grundlage für ein langes Baumleben.
Neben dem Wissen um Schädlingem ist ebenso das Wissen um Nützlinge und die Zusammenhänge des Ökosystems und seiner Biosphäre wichtig. Dieser Themenkoplex wird durch eine Hausaufgabe zunächst eigenständig durch die Teilnehmenden bearbeitet und das Ergebnis später der Gruppe zur Verfügung gestellt.
Damit sich hochstämmige Obstanlagen rentieren, müssen sie in Nutzung gebracht werden. Wir geben Einblicke darüber welche Möglichkeiten bei welchen Obstarten und was für Verarbeitungsmöglichkeiten und Absatzwege es gibt und welche Herausforderungen in diesem Feld liegen.
Wir haben in Zukunft viel vor und möchten unser Kursangebot noch deutlich erweitern. Tragt euch gern für unseren Newsletter ein, um auf dem Laufenden zu bleiben.
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Schule für Obstbaumpflege
Gesine Langlotz
Einertstr. 4
04315 Leipzig
Deutschland